Zungenpiercing

in Piercing, dem Viele mit Zweifeln gegenüberstehen. Ob berechtigt oder nicht, hängt vom Umgang damit ab. Passender, dezent dimensionierter Schmuck stellt für niemanden ein Problem dar, wer aber damit herumspielt, ihn auf den Zähnen herumrollt, daran herumkaut oder einen langen Stecker mit großen Kugeln wählt, kann sich über kurz oder lang auf Schäden gefasst machen!

Der Stich selbst ist in der Regel nahezu schmerzlos, der Teflonstecker wird nach etwa 3 Tagen gekürzt, um Kontakt zu den Zähnen zu vermeiden, da innerhalb von 3 Tagen das maximale Maß der Schwellung erreicht ist.

Verheilzeit: mit Teflon etwa 4 Wochen

Während der ersten 14 Tage zu vermeiden:

  1. Leitungswasser (Klärbakterien
  2. Milchprodukte (Milchsäurebakterien)
  3. Bier und andere fermentierte Getränke (Hefebakterien u. dgl.)

Tipp:

Eiswürfel aus Kamillentee lutschen, mit kalten Kamillentee spülen, Zunge nicht zeigen (Überanstrengung des Muskels) 😉

Oft gefragt:

Kann man bei einem Zungenpiercing den Geschmackssinn verlieren?

Die Zunge ist ein Muskel, an dessen Oberfläche sich so genannte Papillen befinden. Diese Papillen sind für den Tast- und Geschmacksinn verantwortlich. Die Zunge teilt sich in verschiedene Geschmacksregionen, wobei wir vier Geschmacksarten unterscheiden können:

  • Bitter (hintere Zungenbereich)
  • Sauer (hinten seitlich rechts+links)
  • Salzig (Mitte seitlich, links+rechts)
  • Süß (Zungenspitze)

Der Mensch hat ca. 7000 bis 9000 Geschmacksknospen. Die Lebensdauer der Geschmacksknospen beträgt nur etwa 5 bis 20 Stunden und die abgestorbenen Knospen werden laufend durch neu gebildete ersetzt. Somit werden beim Stich ein paar dieser Papillen kaputtgehen, was im Endeffekt allerdings völlig bedeutungslos ist.

Gehen von einem Zungenpiercing die Zähne kaputt?

Das hängt ganz von DIR ab. Oft gilt, v.a. bei Jugendlichen: so groß und so lang wie möglich, und so oft wie möglich herausstrecken und herumspielen, damit ja alle sehen, dass man eines hat. Allerdings ist für den problemlosen “Betrieb” eines Zungenpiercings eher das Gegenteil erforderlich. Zumindest die untere Kugel sollte klein sein, der Stecker eher kurz – dann kann man nicht draufbeißen und die Kugeln schlagen auch nicht so leicht gegen die Zähne. Wer sichergehen will, kann auch Kugeln/Stecker aus Kunststoff benutzen. Als Erstschmuck für das frische Zungenpiercing wird ein extralanger Barbell (Stift mit Kugeln an den Enden) gesetzt der sich im ersten Moment zwar viel zu lang anfühlt, aber notwendig ist, da die Zunge meistens durch die entstandene Verletzung anfängt anzuschwellen (manchmal auf das Doppelte ihres normalen Umfangs). Der verwendete Schmuck muss also die einige Tage andauernde Schwellung des Zungenmuskels ausgleichen. Nach vollständiger Abheilung wird der lange Barbell gegen einen kürzeren getauscht, bzw. bei Verwendung von Teflonsteckern schon lang vorher gekürzt. Somit ist eigentlich jede Gefahr gebannt.

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