alles was du wissen musst
Piercing wird bei uns - mit Grund - nur an Stellen ausgeführt, welche die Gesundheit, bzw. Körperfunktionen nicht unmittelbar gefährden. Gleich, ob andere Studios gefährliche Piercings durchführen, wir muten weder unseren Kunden, noch unserem Ruf zu, dauerhafte Schäden davonzutragen.
Somit fallen folgende Stellen aus:
1.) Cheeks (Wangen) & Schläfen (Gefahr für die Gesichtsnerven/Muskulatur)
2.) Klitoris (permanente Desensibilisierung möglich)
3.) Zunge seitlich im Bereich der Lingualarterien oder horizontal (Verbluten)
4.) Dermal Anchor in der Lippe (starke Blutung)
5.) Gaumenzäpfchen
Risiken beim Piercen:
Grundsätzlich ist Piercen, so von einer erfahrenen Fachkraft ausgeführt, ungefährlich.
Die eventuell gefährlichen Stellen, wie oben beschrieben, werden (bei uns) sowieso nicht durchstochen.
Die eigentlichen Gefahren liegen stets in falscher Nachbehandlung und in unvorsichtigem Umgang mit dem Piercing, denn:
Ein Piercing ist kein Spielzeug! Wer sorglos damit umgeht kann sich das Leben nachhaltig erschweren. In Folge von Infektionen, Fremdkörpern im Stichkanal, sowie Hängenbleiben kann man sich Abszesse, Bauchhöhleneiterungen etc. zuziehen, die operativ behandelt werden müssen, wenn man nicht rechtzeitig reagiert. Wenn ein Problem auftritt, stets ersteinmal im Piercingstudio Deines Vertrauens nachfragen, denn oft macht man aus einer Mücke einen Elefanten. Ärzte raten fast immer gleich einmal dazu, das Piercing zu entfernen, was aber meistens nicht sein muss. In jedem Fall bitte unbedingt Rat suchen!
Realität vs. Schauermärchen:
Die erste Gefahr liegt einmal bei einem sachunkundigen, unerfahrenen Piercer. Es ist ein Unterschied, ob jemand 3 Piercings pro Woche oder 20 pro Tag macht. Studios immer anschauen! Auf Sauberkeit achten. Hygieneanweisungen lesen, Gewerbeschein und das Dokument zur jährlich verpflichtenden Hygieneüberprüfung zeigen lassen! Piercingstudios haben sehr strenge hygienische Auflagen.
Zungenpiercing
Die Zunge ist ein Muskel, an dessen Oberfläche sich so genannte Papillen befinden. Diese Papillen sind für den Tast- und Geschmacksinn verantwortlich. Die Zunge teilt sich in verschiedene Geschmacksregionen, wobei wir vier Geschmacksarten unterscheiden können:
- Bitter (hintere Zungenbereich)
- Sauer (hinten seitlich rechts+links)
- Salzig (Mitte seitlich, links+rechts)
- Süß (Zungenspitze)
Der Mensch hat ca. 7000 bis 9000 Geschmacksknospen. Die Lebensdauer der Geschmacksknospen beträgt nur etwa 5 bis 20 Stunden und die abgestorbenen Knospen werden laufend durch neu gebildete ersetzt. Somit werden ein paar von den Papillen kaputtgehen, was allerdings völlig bedeutungslos ist.
Das hängt ganz von DIR ab. Oft gilt, v.a. bei Jugendlichen: so groß und so lang wie möglich, und so oft wie möglich herausstrecken und herumspielen, damit ja alle sehen, dass man eines hat. Allerdings ist für den problemlosen “Betrieb” eines Zungenpiercings eher das Gegenteil erforderlich. Zumindest die untere Kugel sollte klein sein, der Stecker eher kurz – dann kann man nicht draufbeißen und die Kugeln schlagen auch nicht so leicht gegen die Zähne. Wer sichergehen will, kann auch Kugeln/Stecker aus Kunststoff benutzen.
Augenbrauenpiercing
Das hängt von Dir und Deinem Glück ab. Ein gerader Metallstecker, z.B. spannt den Stichkanal über die Wölbung der Braue auf und somit wandern die Einstichstellen in den meisten Fällen immer weiter zusammen…
Wenn Du z.B. auf dem Gesicht schläfst oder Oma’s Häkelpolsterüberzüge verwendest, an denen Du hängenbleibst oder Kampfsport ausübst ist es umso wahrscheinlicher, dass Dein Augenbrauenpiercing herauswächst. Es kann – wie bei jedem anderen Piercing auch – in seltenen Fällen sein, dass Dein Körper es generell abstößt.
nabelpiercing
Ja. Deshalb sticht man es etwas länger, dann kann es ruhig ein Stück rauswachsen und wenn es dabei stehenbleibt, passen normal erhältliche Stecker meistens gut.
Natürlich sind auch gewisse, von Dir abhängige Faktoren ausschlaggebend:
- Wer nicht aufpasst und oft hängenbleibt, ist selbst schuld!
- Üppiger Schmuck lädt, je nach Beschaffenheit Deines Bauches, zum Hängenbleiben ein! Überlege deshalb vorher gut, ob Dir der Schmuck passt/der Nabel hoch genug liegt um Kontakt mit Gürtel/Hose auszuschließen.
- Falscher Schmuck kann auch zum Herauswachsen führen, wenn Dein Stecker zu kurz oder aus einem unverträglichen Material ist.
- Falsche Pflege: abkleben, zuviel desinfizieren. Nichtbeachtung der Pflegehinweise, bzw. falsche Pflegehinweise.
- Ungünstiger Körperbau: wenn die „Knickfalte“ ungünstig am Nabel liegt, kann das eine Verheilung erschweren und somit u.U. zum Herauswachsen führen.
- Wenn zu kurz gestochen wird, da man es nicht kann oder es nicht anders möglich ist (siehe oben).
Brustpiercing
Sofern es nicht im Hof der Brustwarze gestochen wird, wohl kaum. Die Brustwarze ist ein sehr zähes Gewebe. Natürlich kann es über lange Zeit hinweg passieren, wenn keine richtige Verheilung erfolgen kann, aus welchen Gründen auch immer.
Wenn richtig gestochen wird, werden zwar ein paar Milchkanäle verletzt, was im schlimmsten Fall zum seitlichen Auslaufen von Milch führen kann, das Stillen wird aber keinesfalls beeinträchtigt.
Wichtig: jedes verheilte Piercing talgt, ergo ist es aus hygienischen Gründen notwendig, den Wundkanal vor dem Stillen zu reinigen. Es empfiehlt sich prinzipiell, während der gesamten Stillzeit den Schmuck zu entfernen, da er während des Stillens ohnedies nicht getragen werden soll.
Intimpiercings
Wir stechen grundsätzlich nicht durch die Klitoris, da diese mit der Zeit überreizt und somit eventuell desensibilisiert würde. Ansonsten sind Intimpiercings nicht mit mehr Gefahren verbunden als andere, wobei v.a. für das Venushügel/”Christina”-Piercing dasselbe gilt wie für den Nabel, und zwar verschärft – vor allem durch das Tragen enger Hosen/Jeans in der Einheilzeit.
Ohrknorpel-Piercings
Ja. Allerdings hat das im Normalfall (Person gesund) keine Folgen, außer, dass betreffende Akupunkturpunkte nicht mehr akupunktierbar sind. Störungen durch die Vernarbung sind möglich, lassen sich aber durch eine Narbenentstörung wegbekommen, die allerdings etwa alle 6 Monate wiederholt werden sollte. Außerdem ist in der Akupunkturmeridianmassage eine Ohrbefundung nur mehr schwer möglich.